Fernreisen

So schützt man sich vor Malaria

Das heutige Gesellschaftsbild ist unter anderem von einer großen Reiselust geprägt. Auch Fernreisen sind beliebte Ausflugsziele und stehen bei vielen Menschen auf der Bucket-List. Doch ohne die entsprechende Gesundheitsvorsorge wird so manche Traumreise zum Horrortrip. Das trifft besonders auf jene Länder zu, in denen Malaria verbreitet ist. Gerade in südlichen Regionen und in den Tropen erkranken jedes Jahr rund 500 Millionen Menschen an Malaria. Leider geht die Infektion für drei Millionen der betroffenen Personen tödlich aus. Doch wie kann man sich vor Malaria schützen, wenn man trotz Infektionsrisiko nicht auf seinen Wunschurlaub in einem Malariagebiet verzichten will?

Malaria-Schutz durch Medikamente

Je nachdem, wo die Reise hingeht, können Malaria-Medikamente sehr wichtig sein. Die Medikamente können zwar keinen absoluten Schutz entfalten. Bei der richtigen Anwendung sorgen sie aber für eine 99%ige Sicherheit.

Liegt das Reiseziel in einem Hochrisikogebiet (wie beispielsweise Schwarzafrika), wird ein prophylaktischer Schutz empfohlen. Es gibt verschiedene Medikamente zur Vorsorge, die der Reisende einige Wochen oder Tage vor Reiseantritt nehmen muss. Die Medikamente sollten jedoch nur im Bedarfsfall genommen werden, da die Einnahme zu Nebenwirkungen führen kann. Bei einem Hotelaufenthalt in einer urbanen Gegend sind die medizinischen Mittel in der Regel nicht erforderlich.

Ergänzend dazu gibt es Notfall-Medikamente, die im Akutfall (wenn es bereits zu einem Stich gekommen ist) vor einem Ausbruch der Krankheit schützen sollen. Gerade Personen, die sich fernab der Zivilisation auf Entdeckungstour befinden, sollten mit solchen Medikamente für den Ernstfall ausgerüstet sein.

Sofern ein Arzt in erreichbarer Nähe ist, ist die Hilfe eines Mediziners der Selbstbehandlung jedoch immer vorzuziehen. Wer gerade keinen Tropenarzt in der Nähe hat, kann auch online über Portale wie Dokteronline eine Beratung bekommen.

Auch interessant: Auch wenn schon lange an der Entwicklung eines Malariaimpfstoffes geforscht wird, ist eine vollständige Immunität bislang nicht gelungen. Die derzeit erhältlichen Impfungen haben nur eine recht geringe Wirksamkeit.

Kleidung gegen Malaria

Die Kleidung kann bei der Mückenabwehr ebenfalls eine zentrale Rolle spielen. Das betrifft vor allem die Dunkelheit, wenn die weiblichen Stechmücken zur Jagd losziehen.

Da die Mücken von hellen Farben angezogen werden, sollte die Kleidung möglichst dunkel sein. Außerdem wird dazu geraten, weite Kleidungsstücke anzuziehen. Das hat den Vorteil, dass zwischen der Textiloberfläche und der Haut ein Hohlraum entsteht, der verhindert, dass die Mücken die Haut mit ihrem Stechorgan erreichen können.

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Bekleidung mit einem Insektizid zu imprägnieren. Dieses hat eine Doppelschutzfunktion: Es überdeckt den menschlichen Körpergeruch und enthält eine für die Insekten tödliche Giftration. Viele Produkte sind sogar wasserresistent, sodass der Schutz über einige Waschgänge erhalten bleibt.

Schutz vor Malaria durch Abwehrsprays

Anti-Mücken-Sprays sind eine effektive Abwehrart. Zumindest, wenn im Kampf gegen die Mücken chemische Produkte zum Einsatz kommen. Diese können über eine Dauer von bis zu acht Stunden wirksam sein. Demgegenüber haben natürliche Alternativen den Nachteil, dass die Wirkung bereits kurz nach dem Auftragen wieder verloren geht.

Mückennetze für die Nacht

In den Nächten steigt die Infektionsgefahr, weil die weiblichen Mücken in der Dunkelheit auf Beutesuche gehen. Moskitonetze sind eine hochwirksame und nutzerfreundliche Lösung, wenn es um die Abwehr der kleinen Plagegeister geht. Insgesamt werden die Mückennetze in zwei Versionen aufgeteilt. Die klassischen Moskitonetze halten die fiesen Blutsauger über das engmaschige Gewebe fern. Darüber hinaus gibt es aber auch doppelt gesicherte Modelle, in deren Fasern ein tödliches Insektenschutzmittel enthalten ist.

Hinweis: In vielen Hotels in Malariagebieten sind die Mückennetze bereits angebracht. Das hat den Vorteil, dass der Gast das Netz nicht mitschleppen und montieren muss.

Die Umgebung von Gefahrenquellen befreien

Mücken legen ihre Larven gerne in stehenden Gewässern ab. Zu ihren bevorzugten Brutstätten können auch kleine Wasseransammlungen gehören. Schon mit Regen gefüllte Abfallreste können potenziell gefährlich sein. Teiche, Pfützen, Regentonnen und das Kondenswasser in der Klimaanlage sind weitere Gefahrenquellen.

Bei einer Außentemperatur von mehr als 30 Grad ist die Schlupfrate der Larven in den betroffenen Gegenden besonders groß.

Touristen sollten ihren Aufenthaltsort deshalb fernab stehender Gewässer wählen. Außerdem wird empfohlen, darauf zu achten, dass sich das Regenwasser nirgends sammeln kann.

Malaria vorbeugen mit Mückenfallen

Mückenfallen locken die Malaria-Mücken in eine Falle, noch ehe sie ihr Opfer infizieren können. Einige Mückenfallen arbeiten mit Lockstoffen, die dem Körpergeruch des Menschen ähneln sollen. Die Geruchsspur lockt die Mücke in ein Behältnis, das sie nicht mehr verlassen kann, sobald sie einmal in die Falle geht. Je nach Modell werden die Insekten mit einem Luftstrom angesaugt. Es gibt aber auch elektrische Varianten, bei denen die Blutsauger von einer Lichtquelle angezogen werden und schlussendlich durch Stromschläge zu Tode kommen. Einige dieser Geräte gibt es – praktsich für alle Camper – auch mit Solarfunktion.

Mythos: Gin Tonic gegen Malaria

Dass Gin Tonic vor Malaria schützen kann, wurde mittlerweile wissenschaftlich widerlegt. Lange Zeit hielt sich das Gerücht, dass das im Tonic enthaltene Chinin eine geeignete Schutzmethode sei. Und tatsächlich wird der Wirkstoff sowohl vorbeugend als auch therapeutisch bei einer Malariaerkrankung eingesetzt. Im Gegensatz zu den Medikamenten ist die in dem Getränk enthaltene Menge des Chinins ist jedoch viel zu niedrig und im Kampf gegen die Tropenkrankheit somit wirkungslos.

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