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Sofitel Hamburg Alter Wall

Fotos: Sofitel Hamburg

Sofitel Hamburg Alter Wall

Sofitel Hamburg Alter Wall

Das Sofitel Hamburg Alter Wall liegt wunderbar am Wasser am sogenannten Alsterfleet, also einem der typischen kleinen Kanäle Hamburgs. Der alte Wall ist eine Querstraße des vor allem bei Shopping Insidern beliebten Neuen Wall, an dem die großen Marken und Labels wie Gucci, Prada, Hugo Boss, der Louis Vuitton Hamburg und Co. ihre Fillialen haben.

Auch die restliche Innenstadt ist schnell zu Fuß zu erreichen, da das Hotel nur wenige hundert Meter vom Hamburger Rathaus entfernt liegt. Wenn man eine Hafenrundfahrt machen möchte, sollte man jedoch auf Taxi, öffentliche Verkehrsmittel oder die nahe vom Hotel wartenden Fahrradtaxis ausweichen. Gerade bei schönem Wetter kommt man mit einem Fahrradtaxi für rund 10 Euro zu den Landungsbrücken und bleibt nah am Puls der Stadt in diesem offenen Gefährt.

Das Sofitel Hamburg ist von außen nicht unbedingt eine Schönheit. Es ist sehr geradlinig gehalten und fügt sich von der Fleetseite gesehen, ziemlich nahtlos in die Architektur ein, erinnert aber doch eher an ein Bürohaus oder Lagerhaus, als an ein Luxushotel. Auf der Straßenseite wird ändert sich das Bild nicht, da zudem der Bereich direkt vor dem Eingang des Hotels konstant zugeparkt wird, obwohl der Valet Parking Service auf ein Parkhaus zurückgreifen kann. Sehr schön gelungen hingegen ist die Außenterrasse auf der Fleetseite, die leider im April, als wir das Hotel besuchten, noch nicht bewirtschaftet wurde, da die Temperaturen noch zu gering ausfielen.

Sofern man jedoch das Hotel betritt, ist man umgeben von einem wirklich schön gestalteten Hotel, daß höchsten Designansprüchen gerecht wird. Klare Formen und Linien, ausgewählte Materialien mit stimmigen Dekorationen – unsere Gratulation an das Team, daß die Innenausstattung geplant und umgesetzt hat.

Die Begrüßung am Empfang ist sehr herzlich und wir fühlen und gleich gut aufgehoben. Auch auf Kinder reagiert man hier professionell mit dem richtigen Maß an Toleranz und dem richtigen Händchen, um die kleinen Sonderwünsche der Junioren zu bedienen.
Wir hatten bereits im Vorfeld schon im Hotel angerufen, um unsere Buchung zu bestätigen und waren auch hier erfreut, ein „Bonjour“ am Telefon zu hören, so wie man es von einem französischen Hotel erwartet.
Auch während des restlichen Aufenthalts war das Team sehr zuvorkommend und sehr herzlich. Besonders wichtig ist zu erwähnen, daß die Freundlichkeit wirklich glaubwürdig und von Herzen auf uns wirkte – während in anderen Hotels die Freundlichkeit doch schon einmal etwas gequält und aufgesetzt wirkt.

Unser Zimmer macht gleich vom ersten Moment einen guten Eindruck. Alles ist sehr sauber und in einem neuen, sehr gepflegten Zustand.
Beim Blick in den Kleiderschrank freuen wir uns über ein ganzes Sortiment an „echten Bügeln“ für alle Gelegenheiten (Hosen, Anzüge, Krawatten, Gürtel, Kleider, Röcke etc.) – die Unsitte der diebstahlsicheren wird hier glücklicher Weise nicht gepflegt. Wer hier eincheckt kann wird also nicht sofort in die Kategorie „potentieller Bügeldieb“ eingeordnet.

Wir haben einen wunderbaren Blick auf den Michel und freuen uns, daß sich die Fenster öffnen lassen und wir den Wind und Geruch des Meeres in das Zimmer hineinlassen können. Die Ausstattung des Zimmers ist sehr schön, besonders die Fotos über dem Bett und die moderne Wohnwand, in die auch die Mini-Bar eingearbeitet sind, haben Charme. Die Decke ist sehr hoch und die Wände sind teilweise mit Stoffen bespannt. Es gibt ein kleines Sofa vor dem Bett, so daß man auch mal gemütlich fernsehen kann.

In das Bad ist ein kleiner vertikaler Glasstreifen eingearbeitet, so daß auch Tageslicht ins Bad fällt. Das Bad ist allerdings mit seiner Marmorausstattung etwas zu klassisch geraten im Vergleich zur sehr modernen Ausstattung des Hotels und unseres Zimmers. Das Bad ist sonst gut angeordnet und mit L’Occitane Pflegeprodukten ausgestattet.

Einzig die Ausstattung der Dusche verwundert uns. Während in den meisten Hotels aufwändige Wellnessduschanlagen verbaut sind oder zumindest moderne Duschköpfe angebracht sind, bietet das Sofitel hier eine absolut unterdurchschnittliche Armatur, die dem nächsten Baumarkt entsprungen zu sein scheint.

Was an der Dusche gespart wurde, gleicht die technische Ausstattung jedoch wieder aus. Der Flachbildschirm im Zimmer ist von Phillips und verfügt über Ambilight und für Musikfreunde steht ein Bose Soundsystem zur Verfügung. Auch das Telefon ist sehr schön, da es sowohl ein fest installiertes Telefon gibt, als auch ein tragbares Mobilteil. Der Safe verfügt über eine innenliegende Steckdose, so daß man seine technischen Geräte laden kann, während sie im Safe eingeschlossen sind.

Für uns als angenehm empfunden wurde auch, daß es keine Schokolade oder sonstigen Dinge auf unseren Kopfkissen gab. Schokolade oder Süßigkeiten gehören nicht ins Bett, schön daß man das im Sofitel auch so sieht. Wer eine Erfrischung braucht, kann sich über ein schönes Sortiment in der Minibar freuen. Hier warten neben den Klassikern, wie einer 0,2L Coca Cola für € 4,20 und einem 0,5L Wasser für € 7,- auch Köstlichkeiten wie San Pellegrino Aranciata oder Valrhona Schokolade auf den Gast.

Der Room Service ist sehr freundlich und reagiert auch flexibel auf Sonderwünsche, die von der Standardkarte abweichen. Das Essen ist gut temperiert und ordentlich angerichtet. Auch liegt die „Lieferzeit“ mit rund 25 Minuten im sehr guten Bereich.

Allerdings gab es kein Roomkeeping am Nachmittag, was bei vielen Luxushotels üblich ist. Wir persönlich legen keinen Wert darauf, wenn das Roomkeeping immer gleich das Zimmer „stürmt“, wenn man das Hotel kurz verlässt. Da aber manche Gäste gern diesen Service in Anspruch nehmen, erwähnen wir es hier.

Das Hotel verfügt mit dem Seagull-Spa über einen schönen Spa-Bereich, der zwar zu den kleineren bis mittelgroßen seiner Art zählt, dafür aber wieder hervorragend gestaltet wurde. Hier fällt neben den Materialien und Formen auch der geschickte Grundriss auf und die perfekte Lichtgestaltung. Das Spa ist umfassend ausgestattet mit einem beheizten Hallenbad, Dampfbad, Fitness-Studio, Massage, Sauna und Solarium.

Auch hier sind Kinder willkommen und das Personal brachte gleich ein paar spezielle Spielsachen zum planschen für die Kinder. Natürlich wird diese Leidenschaft für Kinder nicht von allen Gästen geteilt, weshalb wir uns hier nur kurz umschauten.
Trotz der kurzen Aufenthaltszeit bemerkten wir einen defekten Wasserspeicher, dessen ehemaliger Schalter nun eine Gefahrenstelle für Kinder und Erwachsenenhände darstellte und damit zu einem No-Go für ein Luxushotel zählt. Hier hätte es Möglichkeiten gegeben, diesen Defekt zu beheben oder abzusichern.

Nach dem erwartungsgemäß guten Roomservice beim Lunch am Vorabend freuten wir uns am morgen nun auf unser französisches Frühstück und waren überrascht, uns im Frühstücksbereich in großem Gedränge wiederzufinden.
Wie sich herausstellte, hatte Opel zur Präsentation eines neuen Fahrzeugs, die Autohändler der Gegend zum Brunch ins Sofitel geladen, so daß man sich nun inmitten von Autohändlern nebst Gattinen wiederfand und so den unverkennbaren Humor und die allseits bekannte Stilsicherheit in Modefragen von Autohändlern zum Frühstück geniessen konnte.
„Mittendrin statt nur dabei“ scheint hier das Motto des Sofitel gewesen zu sein, denn sonst hätte man die Opel-Gang vielleicht in den völlig leeren ungenutzen zweiten Raum gebeten und so eine Trennung von Hotelgästen und brunchenden Autohändlern erreicht.
Die Situation war sicher nicht so tragisch, wie wir es hier darstellen, doch nicht jeder Gast ist am Morgen schon bereit für soviel Trubel, besonders wenn es für das Hotel so leicht gewesen wäre, die externe Veranstaltung in einen eigenen Raum zu platzieren.

Das Frühstücksangebot war sehr hochwertig und frisch. Für Erheiterung sorgte auch ein Schild mit der Aufschrift „Getrocknete Aprikosen“, auf dem sich darunter die Übersetzung „Hard cured slices of banana“ befand. Schade nur, daß die Mitarbeiterin, die wir auf den kleinen faux pas aufmerksam machten, das Schild entfernte und es fünf Minuten später einfach wieder hinstellte.
Und genau deswegen erwähnen wir das auch hier an dieser Stelle und freuen uns, wenn Gäste uns berichten ob es dieses Schild mittlerweile immer noch gibt…

Als Fazit ist zu sagen, daß das Sofitel Alter Wall Hamburg absolut emfehlenswert ist. Das Personal ist durchweg sehr freundlich und die Ausstattung des Hotels ist erstklassig und gerade für Freunde des modernen Designs ein Genuß. Durch die perfekte Lage ist das Hotel ein optimaler Ausgangsort für Shopping-Streifzüge duch die Stadt. Die Gastronomie setzt auf gehobene Ansprüche und bietet frische, gute Gerichte.
Die von uns aufgeführten Schwachstellen trüben den Gesamteindruck nur wenig, da das Hotel besonders bei den kleinen Details punkten kann und viele clevere Lösungen bietet, die wir so an anderen Orten noch nicht gesehen haben.

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1 Kommentar

  • Antworten Cats – Der Ball der Jellicle Cats und ein neues Leben | Ticket-Insider April 7, 2011 um 3:23 pm

    […] in Europa mit einem eigenen Theater auf Tour gehen und passenderweise findet die Premiere in Hamburg statt, wo schon die deutsche Erstaufführung statt […]

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