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Reisen vom Discounter

cc by wikimedia / Rockerchi379

Deutschlandweit gibt es keinen Discounter mehr, der sich allein auf den Verkauf von Lebensmitteln beschränkt. Angeboten werden auch Elektronik, Telefonie, Strom und sogar Reisen. Alles zu einem sehr angenehmen Preis. Sollte es einmal nicht den eigenen Erwartungen entsprechen, tauscht man das Produkt einfach um. Nur den Urlaub muss man so nehmen, wie er kommt. Aber bekommt man für das kleine Geld überhaupt viel Urlaub?

Zwei Nächte im Vier-Sterne Hotel mit Frühstück für 89 Euro. Eine Reise ins fünf Sterne All-inclusive-Hotel in der Türkei: acht Tage kosten nur knapp 400 Euro. Bei diesen Preisen wird manch einer skeptisch und erwartet den Super-GAU, wenn er im Hotel angelangt ist. Kein Meerblick wie versprochen, das Essen nicht genießbar, das Personal streikt. Überraschenderweise kommen aber viele Urlauber mit durchaus positiven Erfahrungen zurück. Aber wie kann ein Lebensmitteldiscounter für den Preis überhaupt Reisen verkaufen?

Das Zauberwort heißt Restkontingente. Das heißt: Es gibt Zeiten, in denen sind Hotels nicht besonders gefragt. Im Sommer leiden meist die Stadthotels, im Winter die großzügigen Anlagen am Mittelmeer. Damit die Betriebe keine roten Zahlen schreiben, bieten sie ihre Zimmer zu so reizvollen Preisen an, dass der Urlauber auch im Winter an die Adria fahren, oder im Sommer ein Wochenende in Berlin verbringen möchte. Die Hotels machen damit gerade so viel Gewinn, dass sie ihre Ausgaben decken können. Reiseveranstalter, in dem Fall Lidl, Aldi und Co., kaufen diese Restkontingente in großen Mengen auf und geben sie für wenig Geld an ihre Kunden weiter – das gleiche Prinzip wie bei Lebensmitteln.

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